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Abenteuer LWL-Meßtechnik

Qualität von LWL-Strecken ergiebig prüfen

Die Qualität der LWL-Strecken ist von entscheidender Bedeutung für den Betrieb und vor allem eine spätere Erweiterung von Datennetzen. Aussagefähige Meßprotokolle sind die Basis für die Abnahmeprüfung und dienen auch als Grundlage für die Fehlersuche oder die Planung von Netzerweiterungen. Halten diese Meßprotokolle wirklich immer, was sie versprechen? Ob unfreiwillig oder beabsichtigt, beim Betrachten der Protokolle gilt oft der Spruch: „Wer mißt, mißt Mist“.

Zur Beurteilung der Funktionsbereitschaft und Betriebssicherheit ist jedes Kabel zu messen, die Systemqualität zu prüfen, sind Fehlerquellen zu finden und gegebenenfalls zu beseitigen. Die Eliminierung der Fehler ist durch erneute Messungen zu überprüfen. Diese Abnahmeprotokolle dienen bei einer späteren Fehlersuche im Betrieb als Grundlage für vergleichende Messungen. Leider ist immer wieder festzustellen, daß durch Auswahl falscher Messungen oder Meßparameter und durch falschen Meßaufbau Abnahmeprotokolle erstellt werden, die nicht mehr wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind.

Meßverfahren

Alle Komponenten einer Strecke wie Kabel, Stecker, Spleiße oder Beschädigungen derselben verursachen eine Abschwächung (Dämpfung) oder Reflexion des zu übertragenden Signals. Der entscheidende Testparameter in optischen Netzen ist heute die Dämpfung.

Das Ermitteln anderer Faser- oder Streckenparameter wie beispielsweise des Bandbreiten-Längenproduktes oder der Grenzfrequenz ist nur mit sehr teuren, meist nur für den Laboreinsatz geeigneten Meßgeräten möglich und daher recht teuer. Diese Messungen werden typischerweise beim Hersteller durchgeführt und die Ergebnisse sollten mit der Kabeltrommel ausgeliefert werden. Sofern sie nicht automatisch übergeben werden, sollten daher diese Trommelprotokolle des Herstellers angefordert und gut aufbewahrt werden. Beispielsweise ist heute beim Wechsel auf Gigabit-Ethernet die Kenntnis über das Bandbreiten-Längenprodukt für die Auswahl geeigneter QBICs von entscheidender Bedeutung. Ein Vergleich der Datenblätter mit den ausgeschriebenen Kabelparametern kann übrigens nicht schaden. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Vor der Beauftragung von Messungen an LWL-Strecken sollte zuerst die Aufgabenstellung festgelegt werden: Soll ein rein qualitativer Meßwert über die gesamte Strecke ausgegeben werden oder eine möglichst genaue Aussage über Teilabschnitte der Strecke? Bei kurzen Strecken mit leicht zugänglicher Trassenführung ist meist das kostengünstigere Messen der Gesamtdämpfung unter Einbeziehung aller Steckverbinder ausreichend. Bei langen Strecken, eventuell sogar mit zusätzlichen Spleißverbindungen, ist jedoch ein Meßplot über die ganze Strecke vorzuziehen.

Entscheidend für die Qualität einer Faser sind die Dämpfung und die Bandbreite. Diese Werte werden als Faserparameter für jedes Fenster angegeben. In den einzelnen Fenstern können diese Werte je nach verwendetem Fasertyp sehr unterschiedlich sein.

Die übertragungstechnischen Eigenschaften einer LWL-Strecke werden durch die Normen (EN 50173, ISO 11801 ...) hinlänglich beschrieben. Der Einsatz von Kabeln, die gerade die Grenzwerte der Norm erfüllen, sollte aber kritisch bedacht werden. Die Normen beschreiben meist nicht den modernsten Stand der Technik, sondern die „Massenware“. Man denke hierbei nur an die Kategorie 5, die heute 5e heißt. Kabel, die einst gerade mal so die Grenzwerte eingehalten haben, stehen heute zum Austausch an. Ein wenig Reserve schadet daher nicht, ein „zuviel“ kostet aber überproportional.

Für das Durchmessen einer vorhandenen LWL-Strecke benötigt man folgende Angaben:

1. Welcher Fasertyp wurde verlegt (8 ... 10/125 µm oder 50/125 µm) oder, hoffentlich nicht, 62.5/125 µm oder 100/140 µm?

2. Welche spektrale Dämpfung besitzt die verwendete Glasfaser?

3. Welche numerische Apertur hat die Glasfaser?

4. Welcher Steckertyp wird verwendet, typische Dämpfung?

5. Wie lang ist die verlegte Strecke etwa? Hier und auch zur späteren Fehlersuche hilft eine Metrierung (Längenaufdruck) des Kabels.

Mit diesen Angaben können die zu erwartenden Meßwerte (Minimum und Maximum der Dämpfung je Fenster) ausgerechnet und mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen werden.

Zur Bestimmung der Dämpfung stehen zwei Meßverfahren zur Verfügung, das Einfüge- und die Rückstreuverfahren. Zu beachten ist, daß bei beiden Verfahren nur in einem optischen Fenster gemessen wird. Früher war es üblich, die Messung nur in dem Fenster durchzuführen, das auch die vorgesehenen Anwendungen nutzten. Diese kurzfristige Denkweise ist heute nicht mehr sinnvoll. Statt dessen sollte in allen von der gewählten Faser unterstützten Fenstern gemessen werden.

Außerdem ist bei beiden Verfahren immer in beide Richtungen zu messen. Beispielsweise ist beim Übergang von einer Faser mit kleinerem Kerndurchmesser auf eine Faser mit größerem Kerndurchmesser kein Anstieg der Dämpfung festzustellen. In Gegenrichtung können hier jedoch durchaus mehrere dB Verlust gemessen werden.

Einfügeverfahren

Bei der Einfügemessung wird die zu messende Strecke zwischen ein optisches Sender- und Empfängerpaar geschaltet und die Gesamtdämpfung der Strecke bestimmt. Zur Kalibrierung ist zuerst eine Referenzmessung ohne dazwischengeschaltete Strecke durchzuführen. Anschließend wird die Strecke in beiden Richtungen (!) gemessen. Die Dämpfungsmessung von Multimodefasern ist nach diesem Verfahren in den USA im ANSI-Standard TIA/EIA 526-14A bereits festgelegt. An der internationalen Normierung (ISO/IEC 62180-4-1) wird zur Zeit noch gearbeitet.

Unterschieden werden hier bei Multimodefasern Prüfverfahren für Weitverkehrs- und Inhausstrecken. Bei Weitverkehrsverbindungen wird, wie oben beschrieben, nur die Strecke gemessen, da die Dämpfung in den Steckverbindern von vergleichsweise geringer Bedeutung ist. Im Inhausbereich ist die Steckerdämpfung wesentlich entscheidender für die Qualität einer Strecke. Hier wird daher ein Patchkabel mit in die Messung einbezogen.

Rückstreuverfahren, OTDR

Bei der OTDR-Messung (Optical Time Domain Reflectometry) wird an einem Faserende das Licht in Form eines Lichtimpulses in die Faser eingespeist und auch wieder empfangen. Die Basis dieses Meßverfahrens ist die Raleigh-Streuung. Der Hauptteil der Lichtleistung bewegt sich in Vorwärtsrichtung durch die Faser. Ein kleiner Anteil wird jedoch zum Sender zurückgestreut und beim rückwärtigen Durchlaufen nochmals durch die Dämpfung abgeschwächt. Dieses reflektierte Signal wird über einen Strahlteiler (z.B. teildurchlässiger Spiegel) ausgekoppelt und gemessen. Die Pegelabschwächung des Lichtimpulses ist das direkte Maß für die Dämpfung, und aus der Laufzeit des Impulses kann direkt auf den Ort des Fehlers rückgeschlossen werden.

Das Ergebnis dieser Messung ist eine Meßkurve, die eine detaillierte Aussage über den Dämpfungsverlauf der Strecke liefert. Bei konstantem Dämpfungskoeffizient und Rückstreufaktor entlang der Faser ergibt sich eine vom Anfang des LWL exponentiell abfallende Kurve. In der Vertikalen ist der Pegel (Dämpfung) in dB aufgetragen und in der Horizontalen die Entfernung.

Jede Störung des Dämpfungsverlaufes durch Stecker, Spleiße, Mikrobiegungen, Kerben usw. kann anhand der Abweichung des Dämpfungsverlaufes identifiziert und entlang der Faser positioniert werden. Beispielsweise entstehen an Spleißen Pegelabschwächungen, an Kerben oder Verbindungselementen jedoch höhere Reflektionen, die als Peaks mit anschließender Pegelabschwächung in der Meßkurve erkennbar sind.

Beim Einfügen des Lichts in die Faser entsteht eine Totzone durch Reflektionen und unter Umständen eine Anregung des Mantels. Damit hier aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden, sollte immer mit einer Vorlauffaser gearbeitet werden. Andernfalls verschwindet der erste Steckverbinder in der Totzone und die Messung ist quasi wertlos.

Am offenen Ende der Faser sind zwei Fälle zu unterscheiden: Wurde die Faser gebrochen, gelangt der Strahl ohne Reflektionen in die Luft. Es kommt zu einem Dämpfungssprung, gefolgt von Rauschen. Der zweite Fall ist ein poliertes Faserende, wie es typischerweise an einem Stecker und somit bei den meisten installierten Strecken vorkommt. Hier wird der Lichtstrahl reflektiert und es wird eine positive Spitze, gefolgt von Rauschen, angezeigt. Im ungünstigsten Fall kann es hier durch Mehrfachreflexionen zur Anzeige von nicht vorhandenen Steckverbindungen, so genannten Ghosts, kommen. Durch die Verwendung von Nachlauffasern mit gebrochenem Faserende kann dieser Effekt vermieden werden.

Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Nachlauffasern ist, daß Faservertauschungen erkannt und hoffentlich auch beseitigt werden. Gerade bei den heute üblichen SC-Steckern können diese Faservertauschungen Nerven kosten. Im laufenden Betrieb eine fast voll belegte Spleißbox auszubauen und zwei Pigtails umzustecken ist, wenn man den Fehler nach Studieren der Meßprotokolle und Prüfen der Fasern mit dem Schätzeisen Taschenlampe dann mal endlich gefunden hat, wirklich kein Vergnügen.

Ein weiterer entscheidender Faktor für aussagekräftige Meßkurven ist die richtige Skalierung. Es macht keinen Sinn, eine Strecke mit beispielsweise 2 dB Gesamtdämpfung in einem 10-dB-Raster darzustellen. Das Ergebnis ist eine waagerechte Linie, aus der anhand der Peaks nur Anfang und Ende der Strecke entnommen werden. Störungen auf der Strecke – wie schlechte Spleißverbindungen – bleiben dem Betrachter verborgen. Die Wahl eines 0,5-dB-Rasters würde eine wirklich aussagekräftige Kurve liefern. Optimal ist, wenn die Meßergebnisse nicht nur auf Papier, sondern, zusammen mit der notwendigen Analysesoftware, auf Datenträger bereitgestellt werden.

Ein weiterer Parameter, den es zu optimieren gilt, ist die Breite des Lichtimpulses. Mit der Pulsbreite kann das zeitliche und das pegelmäßige Auflösungsvermögen beeinflußt werden. Durch die höhere Energie breiterer Impulse erhöht sich die Pegelauflösung und damit die Reichweite. Kleinere Pulsbreiten mit hoher ortsbezogener Auflösung sind daher gut geeignet für kurze Strecken, große Pulsbreiten mit geringer ortsbezogener Auflösung eignen sich daher eher für WAN-Strecken.

Und was treibt unser „Meßtechniker“, der sich für die anstehende Abnahmemessung bei xyz ein OTDR-Meßgerät vielleicht zum ersten Mal ausgeliehen hat? Der mißt doch wirklich Ihre 100-m-Strecke mit einer Pulslänge von 1 µs und skaliert das Ganze auf 10 dB. Dank der intelligenten Software in den Meßgeräten kommen tatsächlich Dämpfungswerte heraus, die halbwegs realistisch sind. Ob jedoch unser Spezialist die Fasern überdehnt oder geknickt hat, ist aus diesen Plots ganz sicher nicht zu erkennen. Eine Einfügemessung hätte es hier auch getan.

Ausblick

Nach dieser Kurzzusammenfassung der aktuellen Messtechniken mit den dazugehörenden Problematiken noch ein kleiner Ausblick in die Zukunft. Wellenlängenmultiplexen (WDM oder DWDM) benötigt neue Meßverfahren, die bereits mit der Einführung von 10-Gigabit-Ethernet auch für den LAN-Bereich interessant werden. Beim Wellenlängenmultiplexing werden mehrere Signale gleichzeitig über eine Faser übertragen. Die einfachste Variante ist, hierfür verschiedene optische Fenster zu benutzen. Die Zahl der Kanäle ist bei diesem Verfahren naturgemäß begrenzt.

Aus diesem Grund wurde mit DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) ein Verfahren entwickelt, bei dem in einem optischen Fenster mit einem Wellenlängenabstand von wenigen Nanometern Signale übertragen werden. Hier tauchen plötzlich Störungen auf, die bisher bei Lichtwellenleitern kein Thema waren, wie beispielsweise das Nebensprechen.

Zur Prüfung der Tauglichkeit von Fasern für DWDM-Techniken und auch zur permanenten Überwachung des DWDM-Netzes sind einige wenige Meßgeräte am Markt und neue Meßtechniken in Entwicklung. Für heutige Abnahmemessungen sind jedoch in diesem Bereich noch keine Aktivitäten notwendig. Es wird daher auf eine tiefergehende Beschreibung verzichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

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- Stand: 28. Januar 2023 -